Gründungsmitglieder

Bundesstiftung Magnus Hirschfeld

V. l. n. r.: Jean-Pierre Sorrichilli, Alexander Straßmeir, Thomas Sattelberger, Matthias Woestmann, Dr. Bertold Höcker, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Ines Pohl, Gabriele Bischoff, Torsten F. Barthel, Seyran Ateş (Foto: Sabine Hauf)

Nicht im Bild: Harald Christ, Samuel van Oostrom

 

 Statements der Gründungsmitglieder

foerderkreis-leutheusser-schnarrenberger-Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:
„Mit der Gründung des Förderkreises der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) wollen wir Gründerinnen und Gründer  einen Beitrag gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität leisten und für ihre Anerkennung und Wertschätzung werben. Unsere Ziele sind die Einbindung gesellschaftlicher Akteure und die Stärkung der finanziellen Handlungsmöglichkeiten der BMH, deren Gründung ich als frühere Bundesjustizministerin initiiert habe. Immer noch gibt es Vorurteile, Unkenntnis, Ablehnung bis hin zu Verachtung und Diffamierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Menschen, Trans- und Intersexuellen (LSBTI*). Menschen Mut machen, die sich wegen ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität ausgegrenzt fühlen – das soll mit gezielten BMH-Projekten in verschiedenen Bereichen wie der Wirtschaft, des Sports, der Gesundheitsversorgung durch den Förderverein unterstützt werden. Deshalb haben heute 12 Persönlichkeiten den Förderkreis der BMH gegründet.“

foerderkreis-harald-christ-Harald Christ:
„´Chancengleichheit für alle´ in den verschiedensten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereichen ist meine Maxime, die mir persönlich sehr wichtig ist. Seit vielen Jahren engagiere ich mich persönlich für Gleichberechtigung und Toleranz in unserer Gesellschaft. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld verfolgt diese Ziele besonders für homosexuelle Frauen und Männer in Deutschland. Mit meinem Engagement im Förderkreis unterstütze ich darin sehr gerne die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.“

 

foerderkreis-torsten-barthel-Torsten F. Barthel:
„Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen, dass die Gleichberechtigung der Homosexuellen und die noch nicht ausreichend erfolgte gesellschaftliche Wahrnehmung und Gleichstellung von Transgender und intergeschlechtlichen Menschen erst durch die Gewährung gleicher gesetzlicher Rechte vorangebracht werden kann. Daher müssen sich Staat und Zivilgesellschaft auch der Geschichte der Verfolgung und Repression von LSBTI* in den vergangenen 150 Jahren stellen – und die Forschung sowie die notwendigen Bildungsmaßnahmen verstärken. Aus diesen Gründen unterstütze ich gerne im Förderkreis der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld die Sichtbarkeit und Emanzipation von LSBTI* in Verwaltung, Justizwesen, Forschung und Bildung.“ (Foto: Brigitte Dummer)

 

foerderkreis-gabriele-bischoff-Gabriele Bischoff:
„Seit über 20 Jahren engagierte ich mich haupt- und ehrenamtlich in unterschiedlichen Bereichen für Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Diskriminierungserfahrungen werden heute selbstverständlich thematisiert, weil wir Lesben zusammen mit Schwulen und Feministinnen unterschiedlicher Herkunft gegen deren Tabuisierung gekämpft haben. Damit es kein Rollback gibt, will ich mich zukünftig auch im FörderInnenkreis der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld einsetzen.“

 

foerderkreis-seyran-ates-Seyran Ateş:
„Es ist mir eine besondere Ehre, im Förderkreis der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld mitarbeiten zu können. Der Satzungszweck der BMH entspricht vollkommen meinem politischen Verständnis und Wirken. Die Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung von Schwulen und Lesben und anderer sexueller Identitäten ist bedauerlicherweise noch weltweit eine bittere Realität. Sicher haben wir in Deutschland verhältnismäßig gute Verhältnisse geschaffen. Aber, es gibt noch sehr viel zu tun. Vor allem unter Menschen mit einem sogenannten muslimischen Migrationshintergrund zeigt sich eine große Ablehnung von Homosexualität und anderer sexueller Identitäten. Unter anderem in diesem Bereich will ich gerne meine Erfahrungen in den Förderkreis einbringen, aber natürlich auch grundsätzlich  mich an Überlegungen beteiligen, wie Homophobie insgesamt zu bekämpfen und das Andenken an Magnus Hirschfeld und seine Arbeit zu bewahren ist.“

 

Bertold Hoecker Superintendent Berlin-StadtmitteDr. Bertold Höcker:
„Aufgrund meines christlichen Menschenbildes setze ich mich für gesellschaftliche Vielfalt und Respekt ein. Das Engagement zur Unterstützung der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ist dessen Ausdruckshaltung.“

 

 

 

Ines Pohl ist seit 2009 Chefredakteurin der tageszeitung, taz. Im Konferenzraum des RedaktionsgebŠudes in der Rudi-Dutschke-Strasse, Berlin, 14.07.2009Ines Pohl:
„Als Chefredeakteurin der taz weiß ich, wie wichtig es ist, gerade Projekte, die nicht die unmitelbaren Interessen der Mehrheitsgesellschaft verfolgen, von vielen Schultern tragen zu lassen. Und als Journalistin weiß ich, dass Wissen Macht ist. Deshalb unterstütze ich den Förderkreis. Denn er wird dabei helfen, durch fundierte, wissenschaftliche Arbeiten und deren Veröffentlichung Vorurteile abzubauen und dazu beitragen, unsere Gesellschaft weiter zu liberalisieren und zu modernisieren.“

 

foerderkreis-thomas-sattelberger-Thomas Sattelberger:
„Die Gründung des Förderkreises setzt ein weiteres, wichtiges Zeichen für ein offenes, chancenfaires Deutschland. Schon zu meiner aktiven Managerzeit habe ich Wertschätzung von Vielfalt zu einem Kernthema der Personalstrategie gemacht und u.a. engagiert die Schirmherrschaft des queerbeet-Netzwerks des Telekom-Konzerns übernommen. Mit großer Freude führe ich diese Arbeit jetzt für die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld fort.“

 

foerderkreis-jean-pierre-sorichilli-Jean-Pierre Sorichilli:
„Für mich ist es wichtig, dass sich nicht ‚nur‘ Politik und Gesellschaft für die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld einsetzten, sondern jede und jeder von uns Managern auch in seinem beruflichen Umfeld aktiv dafür wirbt, dass sich ihre Unternehmen und Banken stärker als bisher für Diversity engagieren und Bildungs- sowie Forschungs-Projekte mitfinanzieren.“

 

 

Staatssekretär für Justiz Herr Alexander StraßmeirAlexander Straßmeir:
„Auch wenn schon viel erreicht wurde auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben und Transsexuellen: Benachteiligung und Diskriminierung gibt es immer noch – auch bei uns in Deutschland. Häufig fällt der Gesellschaft nicht auf, wenn etwa Homosexuelle wegen ihrer sexuellen Orientierung benachteiligt oder sogar Opfer von Straftaten werden. Als erstes Bundesland hat Berlin deshalb bei der Staatsanwaltschaft eine LSBT-Ansprechpartnerin eingesetzt und die Verfolgung homo- und transphober Straftaten ist in einer Spezialabteilung konzentriert. Ebenso muss das Unrecht, das in der Bundesrepublik und der DDR gegenüber den nach § 175 Strafgesetzbuch verurteilten Männern begangen wurde, aufgearbeitet werden. Diesen Männern schuldet der Staat die Rehabilitierung, das bedeutet vor allem die Aufhebung der damaligen Urteile. Das ist auch eines der Ziele, das sich die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gesteckt hat. Daher unterstütze ich die BMH sehr gerne mit meiner Mitgliedschaft im Förderkreis.“

 

Samuel von OostromSamuel van Oostrom:
„Der Förderkreis der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld hat meine persönliche Unterstützung, da die Stiftung sich sehr für die Toleranz in der deutschen Gesellschaft engagiert. Toleranz ist meiner Meinung nach die wichtigste Voraussetzung für eine wirkliche Gleichberechtigung. Als Holländer bin ich in einer durchaus toleranten und multikulturellen Gesellschaft aufgewachsen. Ich bin davon überzeugt, dass Toleranz und Gleichberechtigung nur funktionieren, wenn sich unsere Gesellschaft in ihrem Verhalten ändert. Vorschriften und Gesetze sind eine wichtige aber nicht ausreichende Voraussetzung hierfür und der Förderkreis der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld kann einen entsprechenden Beitrag zur notwendigen Verhaltensänderung leisten.“

 

foerderkreis-matthias-woestmann-Mathias Woestmann:
„Die Gründung der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld durch das BMJ war für mich ein wichtiger Schritt der Politik auf dem Weg zur rechtlichen und gesellschaftlichen Gleichstellung alternativer Lebensweisen. Aber ich möchte mich nicht auf den Staat verlassen, sondern halte bürgerschaftliches Engagement für einen Erfolg der Stiftung entscheidend. Deshalb bin ich gerne dabei. Unter den Projekten der Stiftung fasziniert mich insbesondere die Aufarbeitung der Geschichte der Homosexuellen im Dritten Reich nach dem Vorbild von Spielbergs Shoah-Foundation.“